Cloud Computing – Ratgeber für Anfänger

Im Netz und in Unternehmen wird oft von Cloud Computing gesprochen. Egal ob du gemeinsam online an einem Dokument arbeitest oder Anwendungen zum Teilen von Videos, oder Fotos nutzt – heutzutage wird vieles per Nutzung von Cloud Computing gemacht.

Was dies genau bedeutet, wie es genutzt werden kann und welche unterschiedlichen Arten es gibt, erklären wir dir in diesem Ratgeber.

Was ist Cloud Computing?

Cloud Computing beschreibt das Nutzen, Anbieten und Abrechnen von IT-Dienstleistungen über ein Netz. Es wird individuell an den Bedarf angepasst und erfolgt ausschließlich über technische Protokolle und Schnittstellen.

Laut NIST (National Institute of Standards and Technology) beschreibt Cloud Computing…

„ein Modell, das es erlaubt bei Bedarf, jederzeit und überall bequem über ein Netz auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechnerressourcen (z. B. Netze, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zuzugreifen, die schnell und mit minimalem Managementaufwand oder geringer Serviceprovider-Interaktion zur Verfügung gestellt werden können.“

Einfach gesagt bietet Cloud Computing die Möglichkeit, einfach auf Server, Datenbanken und Speicher, sowie auf diverse Anwendungen über das Internet zuzugreifen.

Du willst weitere Definitionen vergleichen? Bei Wikipedia findest du eine vergleichbare Definition und Beschreibung zum Thema Cloud Computing.

Unterschiedliche Arten der Cloud

Generell kann bezüglich Bereitstellungsmodellen zwischen einer Public und einer Private Cloud unterschieden werden. Weitere spezifische Formen stellen die Community und die Hybrid Cloud dar. In der nachfolgenden Tabelle findest du eine kurze Beschreibung der bekanntesten und meist genutzten unterschiedlichen Arten.

Bereitstellungsmodell Beschreibung
Private Cloud Die Cloud Infrastruktur wird lediglich für eine bestimmte Institution betrieben. Sie muss nicht zwangsläufig im Rechenzentrum des eigenen Unternehmens stehen und kann sowohl von der nutzenden Institution selbst, aber auch von Dritten verwaltet werden.
Public Cloud Im Gegensatz zur Private Cloud werden bei einer Public Cloud die Services von einer größeren Gruppe oder der Allgemeinheit genutzt und von einem Anbieter bereit gestellt werden.
Community Cloud Bei einer Community Cloud wird die Infrastruktur von Unternehmen mit ähnlichen Interessen geteilt. Sie kann entweder von Dritten oder einer der teilenden Institutionen geführt werden.
Hybrid Cloud Die Hybrid Cloud bezeichnet die gemeinsame Nutzung von mehreren eigenständigen Cloud Infrastrukturen.

Unterschiedliche Servicemodelle der Cloud

Cloud Computing Ratgeber
(Bildquelle: geralt / Pixabay.com)

Beim Cloud Computing werden diverse Servicemodelle bereitgestellt. Zum einen kann dies die Infrastruktur (Iaas), eine Plattform (PaaS) oder eine Software (SaaS) betreffen. Diese können teilweise miteinander verschmelzen, stellen aber bildlich gesprochen drei übereinanderliegende Schichten in einer Pyramide dar.

Infrastructure as a Service

Bei diesem Servicemodell werden diverse IT-Ressourcen (Server, Datenspeicher, Rechenleistung etc.) bei einem Cloud-Hosting-Anbieter gemietet, welche für Unternehmensprozesse oder Anwendungen gebraucht werden.

Dadurch fallen für Unternehmen zeitraubende Aufgaben wie die Wartung, Instandhaltung oder Updates der Anlagen und Hardware weg.

Das Mieten von IaaS ist vor allem für schnell wachsende Start-ups oder Unternehmen mit schwankendem Bedarf von Vorteil.

Die IT des Unternehmens ist dadurch immer aktuell und es müssen keine unnötigen Anwendungen über den tatsächlichen Nutzungszeitraum hinaus bezahlt werden.

Typische Nutzungsmöglichkeiten stellen unter anderen die Auslagerung von Servern, dem Speicher oder Routern dar, Backups und die Wiederherstellung von Daten, Websitehostings oder Big-Data-Analysen.

Platform as a Service

Bei diesem Cloud-Service wird vom Anbieter eine Entwicklungsumgebung geschaffen und Tools für die Schaffung neuer Anwendungen bereitgestellt.

Das Mieten von PaaS ist vor allem für Software-Unternehmen und Entwickler relevant, die sich nicht selbst um die Infrastruktur kümmern aber schnell Apps und Programme entwickeln und veröffentlichen wollen.

Google App Engine oder Microsoft Azure gehören zu den bekanntesten Paas.

Bei der Nutzung von Paas solltest du dir vorab überlegen, welche Leistungen du in Zukunft benötigst und welche Anforderungen dein Projekt hat. Je nach Anbieter stehen nur bestimmte Programmiersprachen zur Verfügung.

Typische Anwendungsbereiche neben der App-Entwicklung sind neue Programmierschnittstellen zu entwickeln, umfangreiche Datenanalysen, Einrichtung von BUsiness-Process-Management Plattformen oder auch die Nutzung als Kommunikationsplattform.

Software as a Service

Beim Saas kannst du über das Internet auf Softwareangebote zugreifen, die von einem Service-Provider gehostet werden. Dadurch kannst du dir den Speicherplatz bei der Installation der Software auf deinem Rechner sparen und die Kosten für Wartung, Lizenzen und Support verringern.

Nutzer können Konfigurationseinstellungen ändern oder die Software bis zu einem gewissen Grad anpassen, jedoch nicht in dem Ausmaß einer installierten Software.

Die bekanntesten und beliebtesten Lösungen sind Microsoft Office 365 oder Google G Suite.

SaaS wird vielfach für E-Mail, Customer Relationship Management, Gehaltsabrechnungen, Content Management oder Document Editing und Management verwendet.

Welche Vor- und Nachteile bietet dir die Nutzung von Cloud Computing als Privatperson oder Unternehmer?

Cloud Computing für die Privatnutzung

Vorteile Nachteile
Keine eigenen Hardware-Ressourcen/Anpassungen/Aufrüstungen benötigt (USB-Sticks, externe Festplatten etc.) Datenschutz (persönliche Daten müssen bereitgestellt werden)
Geringeres Risiko des Datenverlustes bzw. der Datenbeschädigung Risiko der Weiterverwendung, Kopie, Verschiebung und Modifizierung der Daten
Verwendung mit unterschiedlichen Geräten von unterschiedlichen Standorten

Privatpersonen profitieren von den technischen Neuheiten der letzten Jahre, insbesondere im Bereich Smart Home. So können zum Beispiel cloud-basierte smarte LED Leuchtmittel ganz einfach gesteuert werden mit Hilfe von Apps. Dabei werden die Smart-Home-Daten sowie die sogenannte Steuerlogik in einer Cloud gespeichert.

Cloud Computing für Unternehmen

Vorteile Nachteile
Kosteneinsparungen Abhängigkeit vom Anbieter betreffend Kapazitäten
Keine regelmäßigen Upgrades oder Wartungen nötig Empfindliche Daten beim Anbieter
Anpassbarkeit der benötigten Dienste (Speicherplatz, Rechenleistung, Software-Pakete etc.) Abhängigkeit der Internetanbindungs-Qualität
Nutzung mehrerer Personen/Filialen gleichzeitig Bestehende Arbeitsprozessen müssen gegebenenfalls an die Software des Cloud-Anbieters angepasst werden

Auch Unternehmen profitieren von cloud-basierten Lösungen. Da virtueller Datenspeicher zunehmend günstiger wird, können zum Beispiel smarte Alarmanlagen die nahezu unbegrenzten Kapazitäten ausnutzen und Videoaufnahmen in der Cloud abspeichern. Anschließend können die Videos auch ganz einfach über das Smartphone abgerufen werden.

Neue Herausforderung durch Cloud Computing für Management und Mitarbeiter

Als Unternehmer solltest du zusätzlich zu den genannten Vor- und Nachteilen bedenken, dass auch die Mitarbeiter durch die Nutzung von Cloud-Services beeinflusst werden. Es schafft eine neue Herausforderung und erfordert deren Lernbereitschaft und Motivation.

Neben der Eigenmotivation können Arbeitgeber auch mit nur geringem Aufwand wesentlich zur Motivationssteigerung beitragen. Neben Prämien und der Leistungsanerkennung spielt das Betriebsklima eine wichtige Rolle. Ein persönlicher Umgang, gemeinschaftliche Pausen oder Aktivitäten und die Bereitstellung von Getränken oder eines Kaffeautomates, Traubenzucker oder dergleichen können einen wesentlichen Beitrag zum besseren Betriebsklima schaffen. Schon Maslow hat mit seiner Motivationstheorie der Bedürfnishierarchie festgestellt, dass die Grundbedürfnisse der Mitarbeiter erfüllt werden müssen, bevor höhere Ziele erreicht werden können.

Google machts uns vor. Auch die Möglichkeit von Powernaps oder die Bereitstellung von E-Bikes, um in den Pausen an die Luft zu kommen und neue Energie zu tanken, tragen dazu bei, ein außergewöhnliches Betriebsklima zu schaffen und die Mitarbeiter für das Unternehmen zu begeistern.

Fazit

Heutzutage geht es kaum mehr ganz ohne Cloud. Je nach Nutzungsbedarf und Unternehmenstyp bieten sich verschiedene Cloud-Services an. Ist es möglich als Privatperson oder im Unternehmen die Vor- und Nachteile in ein Gleichgewicht zu bringen, dann kann Cloud-Computing auf jeden Fall eine gute Lösung sein.

Schlussendlich muss jeder für sich die jeweiligen Vor- und Nachteile gewichten und entscheiden, ob es Sinn macht eine Cloud zu nutzen und in welchem Umfang sie genutzt werden sollte.

Bildquellen

[1] https://pixabay.com/de/cloud-speicher-speichermedium-3843352/

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